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Hoch auf dem gelben Wagen...

Ein schönes Rennen nahm ein jähes, abruptes Ende. Dabei wussten wir morgens noch nicht einmal, ob überhaut ein GLP-Lauf stattfinden würde. Diesmal kein Nebel, kein schlechtes Wetter, sondern ein schöner Sternenhimmel auf der Fahrt zum Ring ging in einen wunderschönen Sonnenaufgang über. Waren wir gar nicht mehr gewohnt.

Nach dem Papierkram und der techn. Abnahme blieb uns wie immer viel Zeit für Kaffee und nette Benzingespräche. Wir sprachen noch über das Zeitnehmen und Ansagen der letzten Meter und bald sollte es losgehen. Die Vorfreude wuchs an.

Sehr vorsichtig tasteten wir uns durch die Einführungsrunde. Nasse Stellen, viel Laub und noch mehr Tannennadeln machten die Nordschleife zur längsten Rutschbahn. Unsere Setzzeit wurde von uns daher auch sehr hoch angesetzt.

In den folgenden drei Bestätigungsrunden lernte Mike dann die nasse Nordschleife und den Polo richtig kennen. Immer schneller fuhr er in die Kurven rein... und manchmal auch weitab der Ideallinie wieder raus. Der Polo blieb aber immer gut beherrschbar, schob nur leicht über die Vorderräder, und wenn mal wieder ein Rad vor einer Kurve blockierte, weil der Grippunterschied zwischen links-trocken und rechts-nass doch recht groß war, ließ sich der Polo leicht wieder einfangen und um die Kurve lenken. Lediglich ein wildgewordener Porschefahrer schockte uns etwas als er in der Fuchsröhre mit zwei Rädern auf dem Curb an uns vorbeigeschossen kam.

Da unsere Bestätigungszeiten auch alle recht gut waren (wir Rechneten mit ca. 15 Strafpunkten für den ersten Turn) machten wir nur einen kurzen Boxenstopp mit der obligatorischen Reifenkontrolle und dem, was man sonst noch alles zu Erledingen hat.

Erleichtert starteten wir in die nächsten sechs Runden. Zumindest wollten wir noch weitere sechs Runden fahren.

Im Bergwerk kam plötzlich ein leises Surren aus Richtung des Motorraums. Es hörte sich nicht nach dem Motor an, eher als würde ein loses Blech sein Unwesen treiben. Ein Blick auf Temperatur und Ölkontrolle beruhigte uns auch wieder. Wegen des verunfallten weißen Ford mussten wir vom Gas gehen und Mike drehte den Motor mit getretener Kupplung zwei bis drei mal leicht hoch. Surr, surr. Wie ein Blech eben!

Nachdem wir die Unfallstelle passiert hatten und wir nun das Kesselchen hochbeschleunigen wollten, wurde aus dem Surr-Surr ein fieses lautes Geräusch mit viel Dampf und ´ner Blinkenden Öllampe.

Eine kleine Motorinspektion ergab, dass der Kühlwasserschlauch komplett vom Motor abgerissen war. Der Motor war festgefressen, das Kühlwasser fott und unsere Stimmung auf dem Tiefpunkt.

Entschuldigen möchten wir uns bei all denen, denen wir die Strasse mit unserem Kühlwasser vollgetropft haben. Wir hoffen, es ist keiner in größere Schwierigkeiten geraten. Bedanken möchten wir uns bei all denen, die mit netten Handzeichen versuchten uns aufzumuntern. Es hat nicht ganz funktioniert, aber es hat gut getan. Allerdings gab es noch zwei Situationen, die ich hier nicht verschweigen möchte. Während der Wartezeit auf den Abschleppwagen kam wieder der rote Porsche (großer Heckflügel) und ballerte ohne vom Gas zugehen das Kesselchen hoch. Auch ein weißer BMW blieb auf dem Gas stehen und überholte sogar unter Gelb! So etwas muss nicht sein! Allerdings sind alle anderen mehr oder weniger stark vom Gas gegangen! Danke! Ist nämlich ´n sch.... Gefühl an der Strecke zu stehen.

Und so kam er, der Abschleppwagen. Da er schon voll bepackt war, wurden wir einfach hinten “aufgegabelt“ und konnten so eine Runde fast „hoch auf dem gelben Wagen“ erleben.

 

 

Chriss

#131, schwarzer kleiner Polo II

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